08/08/2024 0 Kommentare
5. Gemeindeversammlung der Jakobuskirchengemeinde am 4. Juni 2023 ab 12:00 Uhr
5. Gemeindeversammlung der Jakobuskirchengemeinde am 4. Juni 2023 ab 12:00 Uhr
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5. Gemeindeversammlung der Jakobuskirchengemeinde am 4. Juni 2023 ab 12:00 Uhr
Herzliche Einladung zu unserer
Gemeindeversammlung am 04. Juni 2023
im Anschluss an den Gottesdienst, um ca. 12.15 Uhr.
Wie erhalten wir unser wertvolles Gemeindeleben?
Liebe Mitglieder der Jakobusgemeinde, liebe daran Interessierte, bei unserer letzten Gemeindeversammlung am 23. April 2023 haben wir
gemeinsam und lebhaft herausgearbeitet, was an unserer Jakobusgemeinde für uns so wertvoll ist, dass wir es unbedingt erhalten wollen:
Ansprechende Gottesdienste,attraktive Kinder- und Jugendarbeit (CVJM),vielfältige Kirchenmusik
… und das alles nah dran, also
persönlich und hier bei uns vor Ort!
So lauten unsere vier besonderen Werte - die vier Themen, welche die meisten von uns erhalten wollen.
Und jetzt? Wie soll das gehen, besonders vor dem Hintergrund der personellen und finanziellen Herausforderungen, die sich für die
kommenden Jahre abzeichnen?
In der nächsten Gemeindeversammlung am 4. Juni 2023 wollen wir daher in die Zukunft blicken und Ideen sammeln:
Wie schaffen wir es, unser Gemeindeleben weiterhin mit Inhalten zu füllen?Was können und müssen wir tun, um unsere vier besonderen Werte
nicht nur zu erhalten, sondern vielleicht sogar auszubauen?
Zu dieser Diskussion möchten wir alle Interessierten herzlich einladen! Wir hoffen auf eine abermals rege Teilnahme, mit vielen kreativen und
engagierten, aber auch kritischen und hinterfragenden Ideen und Beiträgen.
Einladungstext von W. Ebmeyer, weitergeleitet im Auftrag des Presbyteriums von Marianne Renz-Knappe
Auszüge aus der Einführungsrede von Pfarrer Plate auf der
Gemeindeversammlung am 23. April 2023
I. Vor 30 Jahren gab es bei rund 3900 Gemeindegliedern u. a. mehrere Frauengruppen, einen Kinderchor, einen Posaunenchor,
relativ wenige Konfirmanden, einen Kirchenchor und anderes. Außer der guten halben Stelle des Kirchenmusikers, die im Umfang
geblieben ist, wurden mehrere Stellen finanziert: eine ganze Küsterstelle, zusätzlich 7 Stunden für die Frau des Küsters, 25
Bürostunden. Es gab einen großen CVJM Jakobus mit einem Jugendreferenten, mehrere Jungschargruppen, Gruppen für
Nachkonfirmanden, eine Männergruppe, es gab Krabbelgruppen und viele Beerdigungen. Kurze Wege, die ich mit dem Rad erledigen
konnte. Besonders freute mich das Gemeindezentrum mit der Jakobuskirche, denn es war fertig. Baumaßnahmen waren nicht
abzusehen. Nur der Kirchweg war uneben. Ganz bewusst hatte ich mich hierhin beworben auf die Pfarrstelle, auf der ich der 2. Mann
war.
Der Kirchenkreis war sehr zerstritten, das kannte ich nicht aus dem ländlichen Kirchenkreis, aus dem ich kam. Theologische Themen
wurden über all die Jahre viel weniger in den Pfarrkonferenzen behandelt, als ich das aus meinen fünf Jahren zuvor gekannt hatte.
Das war und das ist in Bielefeld bis heute so geblieben, aber nicht mehr so fundamental wie noch vor 20 Jahren.
II. Not verbindet – lautet ein Sprichwort. Das stimmt zum Teil. Not kann auch trennen, weil jeder jetzt erst recht an sich zuerst denkt.
a) Not führt uns heute zusammen: Die Not des fehlenden Geldes, die Not des geringen Pfarrernachwuchses, die Not des seit 50 Jahren sich
immer schneller vollziehenden Rückganges von Gemeindegliedern, die Not der inzwischen zu vielen und zu großen Gebäude. Und vor
allen die Not einer zunehmenden Gottlosigkeit.
Das Jakobuszentrum ist 1912 für über 9000 Gemeindeglieder errichtet worden. 1928/29 wurde das Gemeindehaus um diesen
südlichen Gebäudeteil und um den westlichen großen Gemeindesaal erweitert: 16 Jahre führten die Kirchengemeinde und der im Jahr1912
gegründete CVJM die Gemeinde- und Jugendarbeit nur in den Räumen unserer Jakobuskirche und den Räumen unter dem Kirchturm
durch. Den großen Saal gab es bis Ender der 20-er Jahre nicht. 1928/29 verzichtete man auf eine größere Kirche, erweiterte dafür das
Gemeindezentrum nach Süden und Westen, wie wir es jetzt kennen, großzügig zu einem Mehrzweckzentrum. So ist die Form bis heute
geblieben.
b) Anderes hat sich grundlegend verändert. Die Jakobusgemeinde umfasst heute rund die Hälfte der Gemeindeglieder von 1990. Aus
drei Pfarrstellen ist eine geworden; rechnerisch aber nur noch eine halbe Pfarrstelle, weil die Zahl der Gemeindeglieder pro Pfarrstelle
erhöht wird auf 4000, und dann bis spätestens 2035 auf 5000. In ein paar Jahren wird es hier keinen Hauptamtlichen mehr geben. Das sind
Tatsachen, die nicht zu ändern sind! Das muss bei allen Überlegungen und Wünschen grundlegend immer bedacht werden. Warum? Damit
man nicht überdimensional enttäuscht ist. Die Weltlage und die Coronapandemie haben vieles noch verschärft und beschleunigt. Wir
wissen es, leben es aber noch nicht. Wie auch?
III. Die Arbeit als Pfarrer hat sich sehr gewandelt. Mit Computer und Verwaltung, die ich als älterer aktiver Pfarrer trotz mathematischer
Kenntnisse nur für den Hausgebrauch beherrsche, hat man ständig zu tun. Vor 25 Jahren zogen die Zahlen als dominierende Größe in die
kirchliche Arbeit ein. Konnte man bis 1998 noch alles relativ einfach ausgeben, änderte sich das mit der Umstellung auf die Budgetierung,
Einnahmen und Ausgaben mussten aufgestellt werden.
Im Beruf ist man noch mehr zum Exoten geworden. Der Kirche bläst der Wind ins Gesicht, weil für fast alle Medien nur die schlechte
Nachricht zählt.
Nun werden immer mehr Anforderungen an die Pfarrer, Pfarrerinnen und Kirchmeister gestellt und gleichzeitig Verantwortlichkeiten auf die Kirchenkreisebene systematisch verlagert, so dass man als einzelne Gemeinde bei weitem weniger als früher bewirken kann. Geringe Entscheidungskompetenz. Aber die Verantwortlichkeit ist geblieben. Die Bürokratisierung hat zugenommen, richtiges Dokumentieren zählt. Das macht unzufrieden: neue Computer, neues Rechnungswesen, dauerndes Dokumentieren und Belegen von Ausgaben, immer höhere Anforderungen, die eingehalten werden müssen. Alles ist komplizierter als früher. Und die Fehler häufen sich.
Im Osten und im Norden unseres Landes ist längst klar, dass Kirche eine Minderheit ist, die anders ihren Glauben lebt, als das in einer bis 1968 traditionellen Kirchlichkeit der Fall gewesen ist.
Das verunsichert zutiefst. Wir wissen nicht, wohin sich das Christsein in Europa entwickeln wird. Dass wir weiterhin zahlenmäßig kleiner werden, steht fest.
Wie kann es gelingen, Kreuzesleiden und österliche Freude zu zeigen, sich also weder zurückzuziehen noch billig anzupassen?
Was ist in unserer Gemeinde/ Gemeindearbeit so wertvoll, dass wir es längerfristig erhalten wollen?
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